Aurora Energy hat im Auftrag des Hanseatic Energy Hub analysiert, wie gut Deutschland insbesondere auf technische Zwischenfälle bei der Gasversorgung vorbereitet ist.
Die Wissenschaftler betrachteten zwei Szenarien unter Berücksichtigung des vollständigen Ausfalls russischer Erdgaslieferungen: Im "Basisszenario" steigt die Gasnachfrage bis 2025 leicht und sinkt im Anschluss etwas. In einem weiteren "optimistischen Szenario" geht die Nachfrage bis 2030 um rund 15 Prozent zurück. Schon hier wären die deutschen LNG-Terminals bereits zu 83 Prozent ausgelastet. Eingerechnet sind fünf schwimmende Terminals, mit einer Kapazität von insgesamt ca. 25 Mrd. Kubikmetern / Jahr, und neben dem Hanseatic Energy Hub in Stade zwei weitere feste LNG-Terminals mit einer Kapazität von ca. 40 Mrd. Kubikmetern / Jahr. Bereits eine geringe Verschiebung im Basisszenario könnte trotz Vollauslastung aller deutschen Terminals zu einer Gasknappheit führen. Noch kritischer wird die Lage beim Ausfall einer der wichtigsten norwegischen Pipeline nach Deutschland (Europipe II).
„Die Studie bereichert die Diskussion zur Versorgungssicherheit in Deutschland um eine wichtige Facette: Die durch FSRUs gewonnene Kapazität von rund 25 Mrd. Kubikmetern / Jahr reicht nicht aus für eine echte Energieresilienz. Die Kapazität der Energieimport-Infrastruktur darf nicht auf Kante genäht werden, da sonst das System nicht gegen Ausfälle gewappnet ist. Zu wenig Reserven in der Gasimportinfrastruktur, bergen auf Dauer erhebliche Risiken. Nur die Kombination von effizienten und zukunftsfähigen Land-Terminals mit flexiblen, schwimmenden Anlagen, die für Notfälle bereitstehen, schafft die Versorgungssicherheit, die der Industriestandort Deutschland erfordert“, so Johann Killinger, Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Hanseatic Energy Hub.
Die wichtigsten Kennzahlen entnehmen Sie bitte der Studie.