Energieträger

Noch steht die Wasserstoffwirtschaft in ihren Anfängen und Deutschland benötigt dringend verflüssigte Gase, um Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Bis 2043 wird Wasserstoff jedoch wesentlich zur Dekarbonisierung von Industrie, Schifffahrt und Luftverkehr beitragen. 

Klar ist: Moderne Energy Hubs mit multimodaler Anbindung sind und bleiben für Energieimporte enorm wichtig. Die zukunftsflexible Aufstellung des Hanseatic Energy Hubs ermöglicht es, verschiedene Energieträger optimal zu nutzen.

LNG ist eine ungiftige, farb- und geruchsfreie Flüssigkeit. Die Abkürzung LNG steht für Liquefied Natural Gas und bezeichnet verflüssigtes Erdgas. Durch die Verflüssigung bei -162 °C und Atmosphärendruck nimmt es dann nur noch 1/600 seines gasförmigen Volumens ein. Dadurch lässt es sich leicht transportieren und speichern. Dies erfolgt dank hochmoderner Isolationsmaterialien der Schiffs- und Lagertanks ohne zusätzliche Kühlung verlustfrei. Gleiches gilt für Bio-LNG und SNG, synthetische hergestelltes LNG.

Bio-LNG, verflüssigtes Biogas, hat die gleichen stofflichen Eigenschaften wie „klassisches“ LNG und kann vom Start weg auch im Hanseatic Energy Hub verarbeitet werden. Dieser grüne Energieträger kann aus verschiedenen Biomassesubtraten gewonnen werden. Biomethanhersteller, wie etwa Verbio, sehen hier ein großes Potenzial und sind dabei ihre Anlagen entsprechend umzurüsten, damit das bislang vor allem im Güterverkehr zum Einsatz kommenden Biomethan die erforderliche Qualität für das deutsche Erdgasnetzerreicht.

Synthetisches Erdgas (SNG), auch „künstliches Erdgas genannt", ist mit der Power-to-Gas-Technologie verbunden. Grüner Strom, etwa aus Wind- oder Solarparks, lässt sich auf diese Weise über Elektrolyse speichern: Wasser wird in H2 (Wasserstoff) und O2 (Sauerstoff) gespalten. Der Sauerstoff wird abgegeben, es verbleibt Wasserstoff (H2), der in einem weiteren Schritt mit CO2 angereichert zu CH4 wird – synthetisch hergestelltem Erdgas. Es besitzt ähnliche stoffliche Eigenschaften wie die fossile Variante. Damit kann auch SNG direkt von Beginn an im Terminal verarbeitet werden.

Wasserstoff (H2) ist das häufigste natürliche Element im Universum und auf der Erde in fast unbegrenzten Mengen vorhanden. Es verbrennt CO2-frei. Zu Ausgangsstoffen, in denen Wasserstoff enthalten ist, zählen etwa Wasser, Biomasse oder auch Erdgas. Er lässt sich durch chemische, thermische oder solare Energie abspalten. Der Hanseatic Energy Hub setzt auf Ammoniak als Transportmittel für Wasserstoff, da Handling, Transport und Speicherung über viele Jahre erprobt sind. 

Ammoniak ist schon heute eine der am meisten hergestellten Chemikalien weltweit und vielfältig einsetzbar. Nach dem Transport kann es zu Wasserstoff rückverwandelt werden oder lässt sich direkt als CO2-neutraler Brenn- oder Treibstoff einsetzen. Entsprechende Technologien machen rasche Fortschritte. Auch kann Ammoniak künftig als Schiffstreibstoff klimaschädliches Bunkeröl ersetzen. 

Stade bietet beim Thema Wasserstoff einen weiteren Vorteil: Industrieparknachbar und Partner Dow verfügt vor Ort über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Umgang mit verflüssigten Gasen und ist deutschlandweit führend bei der Gewinnung und Nutzung von Elektrolyse-Wasserstoff.