Kapazitäten vollständig vermarktet. Tschechischer Energiekonzern ČEZ bucht langfristig in Stade

• Zusammenarbeit stärkt europäische Versorgungssicherheit

• ČEZ, EnBW und SEFE werden ab 2027 Stade als Energiedrehscheibe nutzen

• Zukunftsflexibles Konzept ermöglicht kommerzielle und technische Umstellung auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger

Stade, 23. November 2023 – Drei starke europäische Energieversorger werden ab 2027 das landbasierte Terminal in Stade für den Erdgasimport nutzen: Der tschechische Energiekonzern ČEZ bucht die verbleibenden Kapazitäten am Hanseatic Energy Hub (HEH) von zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Der Vertrag läuft über 15 Jahre und kann auf bis zu 25 Jahre inklusive Umstellung auf Ammoniak verlängert werden. Zuvor hatten sich bereits die beiden deutschen Energieversorger EnBW und SEFE langfristige Importrechte in Höhe von sechs bzw. vier Milliarden Kubikmetern pro Jahr gesichert. Auch diese Buchungen sind mit der Option auf Ammoniak umzustellen zukunftsflexibel ausgestaltet. Weitere 1,3 Milliarden Kubikmeter werden entsprechend den regulatorischen Vorgaben für den Spotmarkt bereitgehalten. Die Gesamtkapazität des emissionsfreien Terminals beläuft sich auf 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Die Ausspeiseleitung beträgt 21,7 GWh/h.

Mit der Buchung kann die Tschechische Republik ab 2027 mehr als ein Viertel ihres derzeitigen jährlichen Gasverbrauchs über den Hanseatic Energie Hub decken. Für sein Land sei dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Energiesicherheit und Unabhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen, betonte Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Prag (zur vollständigen Erklärung: https://www.cez.cz/en/media/press-releases/the-czech-republic-is-strengthening-its-long-term-lng-energy-security.-cez-has-acquired-capacity-at-the-german-stade-terminal-184891). Die tschechische Regierung hatte sich das politische Ziel gesetzt, sich an einem Flüssiggasterminal in einem Nachbarland zu engagieren.

Das strategische Vorgehen beschreibt Daniel Beneš, CEO von ČEZ: „Onshore-Terminals werden nach und nach die temporären schwimmenden Terminals ersetzen, so dass wir von Anfang an bestrebt waren, langfristige Kapazitäten in einem der landbasierten Terminals zu erwerben. Bis vor kurzem waren wir noch gar nicht auf dem LNG-Markt tätig und haben in den letzten anderthalb Jahren viele Erfahrungen gesammelt, auf die wir nun aufbauen können. Wir haben die Kapazität des schwimmenden Terminals in Eemshaven bis 2027 gepachtet, und dank Stade können wir die LNG-Lieferungen nach diesem Datum problemlos fortsetzen. Ein weiterer Vorteil wird sein, dass das Gas auf seinem Weg in die Tschechische Republik nur eine internationale Grenze passieren muss.

Johann Killinger, Initiator, Mitgesellschafter und Geschäftsführer des Hanseatic Energy Hubs ergänzt: „Unsere Partnerschaft mit ČEZ unterstreicht, die Bedeutung der europäischen Energiesolidarität. Wir sind froh, diesen Beitrag für die Versorgungssicherheit Europas leisten zu können und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit. Wir sind nun auf der Zielgeraden mit dem Hanseatic Energy Hub. 100 Prozent unserer Kapazitäten sind langfristig und zukunftsflexibel gebucht.“

Der Hanseatic Energy Hub ist als ein zukunftsflexibles Baukastensystem für die Energiewende geplant. In einer ersten Ausbaustufe können LNG sowie grüne Energieträger wie Bio-LNG und Synthetic Natural Gas (SNG) über das emissionsfreie Terminal importiert werden. Zugleich sind Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur so ausgelegt, dass eine Umstellung auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger modular erfolgen kann. Mit der Buchung von ČEZ beendet HEH erfolgreich die kommerzielle Langfristvermarktung des landbasierten Terminals und bereitet sich auf die finale Investitionsentscheidung vor, die in den kommenden Wochen getroffen werden soll. Bis zur Inbetriebnahme wird Stade zudem Standort einer von der Bundesregierung gecharterten FSRU.

 

Über HEH

Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein zukunftsflexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Der unabhängige Hub sichert und diversifiziert den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie. In einer ersten Ausbaustufe soll ab 2027 ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und Synthetic Natural Gas (SNG) zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GWh/h. Mit der Entwicklung neuer klimaneutraler Energiequellen wird der Hub auch den Import von Energieträgern auf der Basis von Wasserstoff erleichtern. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, Enagás, Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), sowie Dow. www.hanseatic-energy-hub.de

 

Kontakt Pressestelle

Charlotte Holzum
im Auftrag der Hanseatic Energy Hub GmbH
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