Grünes Licht für Deutschlands erstes landbasiertes Terminal für verflüssigte Gase in Stade

• Gesellschafter treffen finale Investitionsentscheidung

• Enagás erhöht Anteil auf 15 Prozent und wird Operator des Terminals

• Johann Killinger übergibt Geschäftsführung an Jan Themlitz

• Geplante Inbetriebnahme 2027 erfolgt Ammoniak-ready

Stade – Die Hanseatic Energy Hub GmbH hat die finale Investitionsentscheidung für Deutschlands erstes landbasiertes Terminal für verflüssigte Gase getroffen. Nach dem erfolgreichen Abschluss von Vermarktung und Genehmigung Ende 2023 konnte das privatwirtschaftlich organisierte Konsortium, bestehend aus Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), Enagás, Dow sowie der Buss Gruppe nun die Finanzierung erfolgreich sicherstellen. Der weltweit tätige EPC*-Spezialist Técnicas Reunidas und seine Partner, FCC und Enka, wurden final mit dem Bau der zukunftsflexiblen Energiedrehscheibe im Industriepark Stade beauftragt. Das Investitionsvolumen für die Errichtung des Terminals liegt bei rund einer Milliarde Euro. Der offizielle erste Spatenstich soll bereits in den kommenden Wochen erfolgen.

Damit steht fest, dass der Hanseatic Energy Hub ab 2027 einen maßgeblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit Europas leisten wird: Zunächst als Importterminal für LNG, SNG (synthetisches Erdgas) und verflüssigtes Biomethan. Später gefolgt von Ammoniak als CO2-neutralen, wasserstoffbasierten Energieträger. Mit Inbetriebnahme verlässt zugleich die von der Bundesregierung gecharterte FSRU “Energos Force” den Standort Stade. Das schwimmende LNG-Terminal ist seit März 2024 vor Ort und sichert kurzfristig die Gasversorgung, bis das effizientere landbasierte Terminal fertiggestellt wird.

Die Gesamtkapazität des Hanseatic Energy Hubs beläuft sich auf 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. 90 Prozent haben die drei europäischen Energieversorger EnBW, SEFE und ČEZ langfristig gebucht. Die restliche Kapazität ist für kurzfristige Buchungen reserviert. Die Langfristverträge beinhalten die Option, später auf klimaneutrale, wasserstoffbasierte Energieträger umzustellen. Die technischen Voraussetzungen hierfür wurden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens überprüft und das Konzept als Ammoniak-ready bestätigt.

Nach mehr als sechs Jahren Planung und Genehmigung beginnt für den Hanseatic Energy Hub nun die nächste Projektphase. Enagás übernimmt die technische Leitung für den Bau des Terminals und wird später für dessen Betrieb verantwortlich sein. Der spanische Energiekonzern erhöht im Zuge dessen seinen Anteil von 10 auf 15 Prozent.

Zudem wird sich Johann Killinger, einer der wesentlichen Treiber des Vorhabens, mit der erfolgreichen Investitionsentscheidung aus der aktiven Geschäftsführung zurückziehen und auf seine Rolle als Gesellschafter konzentrieren. Killinger übergibt an Jan Themlitz, der als Experte für die Entwicklung von Energieprojekten mit langjähriger LNG-Erfahrung als CEO den Bau und die Inbetriebnahme des Terminals verantworten wird.

Die Gesellschafter des Hanseatic Energy Hubs zum wichtigen Meilenstein:

Carsten König, Managing Director Infrastructure, Partners Group:
„Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein für HEH nach mehreren Jahren gründlicher Planung und Entwicklung erreicht zu haben. Als LNG-Terminal an einem strategischen Standort wird HEH künftig eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Energieversorgung und der Unterstützung der Energiewende in Deutschland und Europa spielen. Partners Group hat einen starken thematischen Fokus auf den Energiesektor, in den wir allein im letzten Jahr eine Reihe von Investitionen getätigt haben."

Johann Killinger, Inhaber Buss Group:
„Stade kommt! Wir haben vor allem in den letzten beiden Jahren alle Hürden genommen und gehen nun als Deutschlands erstes landbasiertes Terminal an die Umsetzung. Für mich als Mitinitiator und Treiber ist es besonders erfüllend, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag für Deutschlands Energiesicherheit zu leisten. Darüber hinaus freue ich mich sehr, Niedersachsen einen starken Impuls für seine wirtschaftliche Entwicklung zu geben. Möglich ist dieser Erfolg nur durch die entschlossene Unterstützung seitens unserer Kunden, seitens Politik und Verwaltung in Hannover und Berlin und – ganz wichtig – seitens der Region.”

Arturo Gonzalo, CEO Enagás:
„Enagás hat sein Engagement in Deutschland durch die Anteilserhöhung auf 15 Prozent am Hanseatic Energy Hub deutlich verstärkt. Dies steht im vollen Einklang mit unserer Unternehmensstrategie, einen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung zu leisten und die Dekarbonisierung in Europa voranzutreiben. Enagás wird das LNG-Terminal in Stade betreiben, so können wir dieses strategische Projekt mit unserer gesamten Erfahrung unterstützen.”

Julia S. Schlenz, Vorstandsvorsitzende und Präsidentin Dow Deutschland:
„Das landbasierte LNG-Terminal wird ein entscheidender Baustein beim Übergang zu einer CO2-neutralen Zukunft in Deutschland und Europa sein. Dank der guten Rahmenbedingungen vor Ort und des entschlossenen Handelns der Politik wird das Zero-Emission-Terminal die Energieversorgung diversifizieren und langfristig mitsichern. Es bietet einzigartige Synergieeffekte zwischen Chemie, Logistik und Energiewirtschaft und fungiert als effizienter Industrie- und Energie-Knotenpunkt rund um den Industriepark Stade. Es sind diese Brückentechnologien, die wir als Industrie in Deutschland brauchen, um langfristig die Transformation mitzugestalten und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben – zukünftig auch dank der Versorgung mit grünen Gasen und dem Hochlauf des Wasserstoffmarktes.”

* EPC = Planung, Beschaffung und Bau

Pressefotos:

Visualisierung Terminal  Dr. Johann Killinger  Jan Themlitz

 

Über HEH

Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein zukunftsflexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Der unabhängige Hub sichert und diversifiziert den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie. In einer ersten Ausbaustufe soll ab 2027 ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und Synthetic Natural Gas (SNG) zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GWh/h. Mit der Entwicklung neuer klimaneutraler Energiequellen wird der Hub auch den Import von Energieträgern auf der Basis von Wasserstoff erleichtern. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, Enagás, Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), sowie Dow. www.hanseatic-energy-hub.de

 

Kontakt Pressestelle

Charlotte Holzum
im Auftrag der Hanseatic Energy Hub GmbH
c/o navos - Public Dialogue Consultants GmbH
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