Als eines der führenden Energieinfrastrukturunternehmen in Europa wird Enagás künftig ihre Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Betrieb neuer Infrastrukturen in Deutschland - und speziell in Stade - einbringen: Die Hanseatic Energy Hub GmbH (HEH) hat sich für den spanischen Übertragungsnetzbetreiber als Industriepartner für den Betrieb des Terminals im Industriepark Stade entschieden. Zugleich beteiligt sich Enagás mit einem Anteil von 10 % (vorbehaltlich der Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen einer solchen Transaktion) an dem Projektkonsortium bestehend aus dem Gründungsgesellschafter, der Hamburger Buss-Gruppe, der Partners Group (im Namen ihrer Kunden) und dem Industriepartner Dow. Der bisherige Minderheitsgesellschafter Fluxys wird seine Anteile im Zuge einer strategischen Neuausrichtung verkaufen. Über die genauen Vertragsbedingungen haben die Parteien Stillschweigen bis zur finalen Investitionsentscheidung im Laufe des Jahres 2023 vereinbart.
„Wir entwickeln mit dem Hanseatic Energy Hub in der Metropolregion Hamburg ein Importterminal, das die Versorgung Deutschlands mit LNG und grünen Gasen sichert und zugleich den Markthochlauf von Wasserstoff vorbereitet“, so Johann Killinger, HEH-Geschäftsführer und Inhaber der Buss Group. „Enagás teilt nicht nur unsere Vision, sondern trägt mit umfassender technischer Expertise dazu bei, dass wir sie zügig und verlässlich Realität werden lassen.“
Der spanische Übertragungsnetzbetreiber ist einer der weltweit größten Betreiber von Regasifizierungsterminals und der zweitgrößte Netzbetreiber in Europa. Enagás hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 vollständig kohlenstoffneutral zu sein, und verfügt neben Erdgas über umfassende Expertise im Umgang mit Wasserstoff, Biogas und Bio-Methan. Gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern aus Portugal und Frankreich hat Enagás mit H2Med im Rahmen der Ausschreibung für European Projects of Common Interest (PCI) das erste Projekt für einen europäischen Wasserstoffkorridor eingereicht. Ergänzend dazu wurde im Rahmen der PCI-Ausschreibung zudem der spanische Wasserstoff-Backbone als verbindende Infrastruktur eingereicht.
Arturo Gonzalo, CEO von Enagás: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein und unterstützt Europas Ziele, Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung zu verwirklichen. Zudem ist es ein wichtiger Schritt nach vorn, um den Strategieplan des Unternehmens umzusetzen. Enagás bringt Erfahrung im Aufbau einer wasserstofftauglichen Infrastruktur mit, die für Deutschland ein wichtiger Schlüssel ist.“
In einer ersten Phase, von Ende 2023 bis zur Inbetriebnahme des landseitigen Terminals, wird HEH zunächst Standort einer der fünf von der deutschen Regierung gecharterten schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRU) sein. Ab 2027 können über das emissionsfreie Terminal dann LNG und grüne Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Erdgas (SNG) importiert werden. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a. Zugleich sind Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur so ausgelegt, dass eine Umstellung auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger modular erfolgen kann.
„Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Energiewende, einer unserer zentralen Investitionsschwerpunkte. Wir planen im Laufe des Jahres 2023, eine finale Investitionsentscheidung für den Hanseatic Energy Hub zu treffen. Das klare Commitment von Enagás als Industriepartner und Mitgesellschafter zeigt die Reife und das starke Fundament unseres Projekts“, sagt David Daum, Managing Director Private Infrastructure, Partners Group.
Das von der HEH geplante Investitionsvolumen für das Terminal beträgt rund eine Milliarde Euro. Bereits im April hat HEH ein Konsortium unter der Leitung des weltweit tätigen EPC-Spezialisten Técnicas Reunidas S.A. mit dem Bau des landbasierten Terminals vorbehaltlich einer finalen Investitionsentscheidung beauftragt. Weitere Konsortialpartner sind die FCC-Gruppe und die Entrade GmbH.
Nachdem mit 10 Mrd. m³/a langfristig gebuchter LNG-Kapazität durch wichtige Kunden wie EnBW und SEFE die kommerzielle Vermarktung des Hanseatic Energy Hubs weitestgehend abgeschlossen ist, wird nun der parallele Markthochlauf von Wasserstoff auf Ammoniakbasis vorangetrieben. Dabei soll ein Markttest unter anderem klären, ob vor der Umrüstung der Großtanks Bedarf für einen zusätzlichen, kleineren Ammoniaktank besteht. Grundlage hierfür bildet ein zukunftsflexibles Baukastensystem für die grüne Energiewende im Industriepark Stade. Schon heute produziert Dow vor Ort im großen Umfang Wasserstoff. Der Standort bietet zudem die Möglichkeit einer optimalen Vernetzung von Chemiesektor, Logistik und der Energiewirtschaft.
„Wir sind erfreut, mit Enagás einen sehr erfahrenen und zuverlässigen technischen Partner begrüßen zu können“, sagt Julia Schlenz, Präsidentin Dow Deutschland. „Gemeinsam werden wir mit dem Terminal für verflüssigte Gase nicht nur einen konkreten Beitrag zur Energiesicherheit und Energiewende in Deutschland liefern. Wir können gleichzeitig große
Effizienzpotentiale heben, unter anderem mit der Nutzung der industriellen Abwärme des Dow-Standortes für die Regasifizierung des LNGs. Damit tragen wir auch maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit unseres Werkes bei.“
Pascal De Buck, CEO von Fluxys, zum Austritt aus dem Projekt: „Wir freuen uns, dass die kommerziellen und technischen Weichen für die Umsetzung des Hanseatic Energy Hubs gestellt sind, und sind zuversichtlich, dass das Projekt ein Erfolg werden wird. Dies bestärkt uns darin, uns auf weitere Projekte zu fokussieren, bei denen unser Beitrag als wichtiger Infrastrukturpartner zusätzlichen Wert für eine CO2-arme Gesellschaft schafft."
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Über Enagás
Enagás is Spain’s TSO (Transmission System Operator) and Technical Manager of the Spanish gas system, with 50 years’ experience in the development, operation and maintenance of energy infrastructures. It has more than 12,000 kilometres of gas pipelines, three strategic storage facilities, eight regasification plants. The company operates in seven countries: Spain, the United States, Mexico, Peru, Albania, Greece and Italy. Enagás participates as shareholder in Trans Adriatic Pipeline (TAP), crossing these last three countries, a key infrastructure for the security of supply in Europe.
In accordance with its commitment to the energy transition, Enagás has announced that it is bringing forward its goal of becoming carbon neutral to 2040. The company is committed to the development of renewable gases infrastructure, mainly hydrogen, sustainable mobility and energy efficiency, among other areas. Together with the TSOs of Portugal and France, Enagás submitted the H2Med project to the call for European Projects of Common Interest (PCIs). It also presented to this call the Spanish Hydrogen Backbone, linked to the mentioned interconnection. www.enagas.es/en/
Über HEH
Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein zukunftsflexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Der unabhängige Hub sichert und diversifiziert den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie. In einer ersten Ausbaustufe soll ab 2027 ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und Synthetic Natural Gas (SNG) zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GW. Mit der Entwicklung neuer klimaneutraler Energiequellen wird der Hub auch den Import von Energieträgern auf der Basis von Wasserstoff erleichtern. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, Enagás (vorbehaltlich der Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen einer solchen Transaktion), Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), sowie Dow. www.hanseatic-energy-hub.de
Kontakt Pressestelle
Charlotte Holzum
im Auftrag der Hanseatic Energy Hub GmbH
c/o navos - Public Dialogue Consultants GmbH
Glashüttenstraße 79
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E-Mail: dialog@hanseatic-energy-hub.de